Gehäufte Ausfälle von NAS-Systemen durch Intels C2000-Serie

Gehäufte Ausfälle von NAS-Systemen durch Intels C2000-Serie

Kürzlich verkündete der HardwareGigant Intel, dass die Netzwerk-Atoms der C2000-Serie mit höherer Wahrscheinlichkeit ausfallen, wobei die Ausfallwahrscheinlichkeit nicht genau eingegrenzt werden konnte. Synology verbauen die C2000-Serie bzw. den C2538 und erklärt, dass sechs NAS-Systeme betroffen sind. Dies umfasst zwei Racksysteme (RS825+ und RS2416+, auch in der jeweiligen RP-Version), die kleine DS415+ und vier Desktop-Varianten, von welchen eine möglicherweise bei Endkunden im Einsatz ist. Die anderen Systeme (DS1515+, DS1815+, DS2415+) werden vermutlich in Büros eingesetzt. Die Garantie aller potenziell betroffenen Geräte wurden dennoch von Synology um ein Jahr verlängert.

Tendenziell häufiger betroffen sind Einheiten, welche unter hoher Last betrieben werden. Vorfälle gibt es zu dem DS1815+ System. Weiterführende Informationen wurden von Synology nicht geliefert. Unklar ist auch die Unterscheidung zwischen anfälligen und korrigierten Systemen. Maßnahmen zur Ausschließung des Fehlers wurden laut Synology umgesetzt, womit es keinen allgemeinen Austausch geben wird und die Produkte im Markt verbleiben.

Nicht betroffen sind Nutzer von QNAP, Synologys größtem Konkurrenten, welcher zwar auch mit Atom-Prozessoren arbeitet, allerdings mit denen der J-Serie, die nicht die Ausfallsituation der C-Serie haben. Ebenfalls nicht betroffen ist das Unternehmen Thecus, welches zwar verschiedene Atom-Serien einsetzt, allerdings nicht die der C-Serie. Auch Bufallo setzen laut Golem die C-Serie nicht ein.

Eine potenziell höhere Ausfallwahrscheinlichkeit haben Geräte des Netzwerkherstellers Netgear. Betroffen sind laut Netgear die Systeme ReadyNAS 3130 und ReadyNAS 3138. Das genaue Risiko ist derzeit noch unklar, wird aber momentan untersucht. Die Ergebnisse werden registrierten Kunden und Resellern direkt mitgeteilt. Als Ursache wird von Netgear jedoch nicht Intel genannt. Die genaue Problemursache wird von Netgear nicht näher spezifiziert.

Von den Festplattenherstellern Western Digital und Seagate gibt es derzeit keine Aussage zu dem Thema, obwohl sich die Unternehmen in Zukunft dazu äußern möchten. Laut Andantech gehört Seagate zu den betroffenen Herstellern, zeigt sich bisher jedoch schweigsam. Bei Western Digital ist der Stand nur schwer einzuschätzen. Die Datenblätter des Unternehmens enthalten nur sehr wenige Details.

Allgemein werden NAS-Besitzer zu höherer Vorsicht aufgerufen. Laut Golem wird Intel auftretende Schäden, welche derzeit noch als recht unwahrscheinlich gewertet werden, finanziell übernehmen. Ob die Schäden mit der Zeit zunehmen werden ist unklar. Golem empfiehlt an dieser Stelle auf die Zuverlässigkeit von Backups zu achten, da ein Wiederherstellen eines NAS-RAIDs, besonders auf anderen Geräten, nicht trivial ist. Zwar ist bei CPU-Ausfällen kein Datenverlust zu erwarten, jedoch bei Reparaturversuchen oder beim Wiederaufbau des RAID-Sets. Außerdem liegt hier eine höhere Belastung der Festplatten.

Beim Kauf eines NAS-Systems sollten Geräte mit Intels C2000-Serie, sowie Geräte, bei denen die Verwendung dieses Prozessortyps nicht ausgeschlossen werden kann, vermieden werden.

 

Quelle: Golem

Originalbericht: https://www.golem.de/news/intel-c2000-weiter-unklarheit-zur-haeufung-von-nas-ausfaellen-1702-126276-2.html